Im Zentrum eines Austauschs zwischen der Wirtschaftsministerin des Landes NRW, Mona Neubaur, mit Hind Seiferth und Khouschnaf Ibrahim, Gründern der Unigy GmbH, stand Anfang Mai ein gemeinsames Ziel: Die Energiewende pragmatisch und marktnah voranzubringen – mit den Erfahrungen aus der Praxis.

Hind Seiferth und Khouschnaf Ibrahim mit Ministerin Mona Neubaur (m.)

Das Unternehmen, das mittlerweile mit 15 Stadtwerken im Bereich des KI-gestützten Energiehandels zusammenarbeitet, möchte sein Wissen und die Erfahrung mit den kommunalen Unternehmen der Landespolitik zur Verfügung stellen.

„Wir sehen täglich, wo Prozesse klemmen – und wo mit einfachen strukturellen Anpassungen für alle Marktteilnehmer mehr möglich wäre“, so Hind Seiferth.

Wie die Energiewende marktnah umgesetzt werden kann

In dem Gespräch wurden Themen wie die Weiterentwicklung der Direktvermarktung, der sinnvolle Einsatz von Batteriespeichern und die Finanzierungsperspektiven wachsender Unternehmen angerissen.

Übergreifend stand die Frage im Raum, wie bürokratische Hürden abgebaut und technische wie wirtschaftliche Potenziale besser ausgeschöpft werden können – etwa durch standardisierte Prozesse, zugängliche Stammdaten, bessere Datenverfügbarkeit oder realistischere Anreize im Stromsystem.

„Wenn Stadtwerke die Direktvermarktung von erneuerbaren Energien selbst übernehmen wollen, brauchen sie praktikable Lösungen – etwa standardisierte Prozesse und automatisierte Schnittstellen. Gerade bei Kleinstanlagen ist es entscheidend, Komplexität und Kosten zu reduzieren, zum Beispiel durch die einfache Einbindung in virtuelle Kraftwerke (VPP). Übernehmen Stadtwerke die Rolle des Direktvermarkters, bleibt die Wertschöpfung vor Ort – dafür braucht es jedoch branchenweit abgestimmte Standards,“ so Khouschnaf Ibrahim.

Der Termin war auf Initiative des Unternehmens bei einer Veranstaltung in der Landesvertretung NRW in Berlin zum Thema „Kohle und KI“ im Winter angefragt worden.